Orientierung

HF statt FH: Wie du 170’000 CHF Karriere-Vorteil holst

Campus-Theorie oder direkter Karriere-Einstieg? Viele unterschätzen die finanziellen Auswirkungen eines Vollzeitstudiums. Wir zeigen auf, warum der Weg über die Höhere Fachschule (HF) oft der wirtschaftlichere ist – und wie du dir gegenüber FH-Absolventen einen finanziellen Vorsprung von bis zu 174'000 CHF erarbeitest.

HF Betriebswirtschaft, FH oder Bachelor: Welcher Weg ist der richtige?

Nach dem erfolgreichen Abschluss des KV (EFZ) stehen viele junge Kaufleute vor einer Grundsatzentscheidung. Das Umfeld rät oft zum akademischen Weg an die Fachhochschule (FH). Doch für Berufseinsteiger, die finanzielle Unabhängigkeit anstreben und nicht nochmals drei Jahre auf ein volles Einkommen verzichten möchten, stellt sich die Frage: Gibt es eine Alternative, die Karriere und Gehalt schneller voranbringt?

Die Antwort hängt stark von deinen persönlichen Zielen ab. Wer Theorie und Wissenschaft sucht, ist an der FH richtig. Wer jedoch Business-Skills direkt im Job anwenden und parallel Geld verdienen will, sollte den Vergleich zwischen Höhere Fachschule und Fachhochschule genau prüfen.

Systemvergleich: Wissenschaft oder Praxisbezug?

Der wesentliche unterschied hf und fh liegt im Ansatz der Ausbildung.

  • Die Fachhochschule (FH) ist wissenschaftlich ausgerichtet. Sie vermittelt Theorien, Modelle und Forschungsmethoden auf abstraktem Niveau. Ein FH-Studium wird häufig in Vollzeit oder in einem intensiven Teilzeit-Modell absolviert, was eine Berufstätigkeit oft auf ein Minimum reduziert. Zudem ist die Berufsmaturität (BM) zwingende Voraussetzung. Wer diese nicht hat, muss ein zusätzliches Jahr für die Zulassung investieren.
  • Die Höhere Fachschule (HF), wie sie die MBSZ anbietet, fokussiert sich auf die direkte Umsetzbarkeit im Unternehmen. Das Studium ist konsequent berufsbegleitend konzipiert (80 bis 100% Arbeitspensum). Das bedeutet, dass das Wissen aus dem Studium direkt im Berufsalltag angewendet wird. Ein entscheidender Vorteil für viele Berufsleute ist der Zugang: Für den Start an der HF ist keine Berufsmaturität nötig, das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) und entsprechende Motivation genügen als Basis.

Die wirtschaftliche Betrachtung: Opportunitätskosten

Bei der Wahl des Bildungsweges wird oft vergessen, die entgangenen Einnahmen während des Studiums zu berücksichtigen. Ein Rechenbeispiel über drei Jahre verdeutlicht die finanziellen Unterschiede.

FH-Szenario (Bachelor)
Du studierst Vollzeit und arbeitest nebenbei in einem kleinen Pensum (ca. 20%).

  • Einkommen pro Jahr: ca. 12'000 CHF.
  • Gesamteinkommen nach 3 Jahren: ca. 36'000 CHF.

HF-Szenario (MBSZ)
Du arbeitest weiterhin Vollzeit und entwickelst dich im Job weiter.

  • Jahr 1 (Einstieg): ca. 60'000 CHF.
  • Jahr 2 (Aufstieg): ca. 70'000 CHF.
  • Jahr 3 (Erfahrung): ca. 80'000 CHF.
  • Gesamteinkommen nach 3 Jahren: ca. 210'000 CHF.

Zieht man die Bilanz, hast du auf dem Weg der HF einen finanziellen Vorsprung von rund 174'000 CHF erarbeitet. Zwar fallen für die HF Studiengebühren an (ca. 2'300 CHF pro Semester, da der Bildungsgang kantonal gefördert wird), doch der Einkommensvorteil überwiegt deutlich. Du finanzierst dir deinen Lebensstandard selbst, während andere noch auf studentischem Budget leben.

Der Mythos vom Einstiegslohn

Ein häufiges Argument für den akademischen Weg ist die Annahme, dass Bachelor-Absolventen später deutlich mehr verdienen. Ein Blick auf aktuelle Daten, wie etwa aus dem Lohnbuch 2024 oder von ODEC, relativiert dies.

  • Einstiegslohn FH-Bachelor: ca. 79'000 CHF.
  • Einstiegslohn HF-Absolvent: ca. 79'500 CHF.

Die Löhne liegen also fast gleichauf. Der entscheidende Punkt ist jedoch die Berufserfahrung. Wenn du die HF abschliesst, bringst du bereits drei Jahre volle Praxiserfahrung als Fachkraft mit. In der Wirtschaft wird dieser Leistungsausweis oft höher gewichtet als reine Theorie. Daher erreichen HF-Absolventen die Schwelle von 100'000 CHF Jahresgehalt oft schneller, da sie sich nicht erst in die Arbeitswelt integrieren müssen.

Niveau und Anerkennung

Häufig herrscht Unsicherheit darüber, ob hf oder fh betriebswirtschaft den "besseren" Abschluss darstellt. Im Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) sind beide Abschlüsse – sowohl das HF-Diplom als auch der Bachelor – auf Niveau 6 eingestuft.

Formal sind die Abschlüsse somit gleichwertig, bedienen aber unterschiedliche Profile. Mit dem HF-Diplom positionierst du dich als Generalist mit hoher Umsetzungskompetenz.

Fazit: Welcher Weg passt zu dir?

Die Entscheidung hängt von deinem Lerntyp und deinen Prioritäten ab. Wenn du gerne wissenschaftlich arbeitest, forschen möchtest und die Berufsmaturität hast (oder nachholen willst), ist die FH ein guter Weg.

Wenn du jedoch direkt im Berufsleben durchstarten, finanziell unabhängig sein und dir eine Position im Kader erarbeiten willst, ohne den Praxisbezug zu verlieren, ist die HF die effizientere Wahl.

Wir empfehlen dir, deine Situation individuell zu analysieren. Buche gerne ein Beratungsgespräch an der MBSZ, um deinen persönlichen Karriereplan zu besprechen.

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Deine Fragen, unsere Anworten

Ist der HF-Abschluss international anerkannt?

Ja – dein HF-Diplom ist im Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) auf Stufe 6 eingestuft. Das ist das gleiche Niveau wie ein Bachelor-Abschluss im europäischen Referenzrahmen (EQF). Heisst: Auch wenn auf deinem Titel nicht „Bachelor“ steht, werden deine Kompetenzen als höhere Berufsbildung auf Bachelor-Level eingeordnet. In der Schweizer Wirtschaft – vor allem in KMU und im Kaderbereich – ist der HF-Abschluss als praxisnaher Professional-Bachelor etabliert.

Kann ich nach der HF noch an die Uni oder FH?

Ja, die HF ist keine Sackgasse. Viele Fachhochschulen bieten dir eine Passerelle an: Mit dem Abschluss als dipl. Betriebswirtschafter:in HF kannst du verkürzt in einen Bachelor Business Administration (BSc) einsteigen – oft direkt ins 4. oder 5. Semester und mit Anrechnung von rund 90 ECTS. Für klassische Universitäten gilt: Sie sind stärker akademisch ausgerichtet, hier brauchst du meist zusätzlich eine Maturität oder es gibt spezielle Aufnahmeverfahren.

Schaffe ich die HF mit einem 100% Job – gerade an der MBSZ?

Die HF Betriebswirtschaft ist explizit als berufsbegleitendes Studium konzipiert – typischerweise über 6 Semester mit Unterricht abends und/oder am Samstag. An der MBSZ ist genau das das Modell: Du arbeitest weiter (80–100 %), das Studium läuft berufsbegleitend und ist stark praxisorientiert, damit du Gelerntes direkt im Job einsetzen kannst. Du profitierst doppelt: voller Lohn + Karriere im Betrieb und parallel der Abschluss auf NQR-Stufe 6 – ohne vorher Berufsmatura nachholen zu müssen.